Die Ausbilder-Eignungsprüfung

Als Ausbilder/-in musst du deine berufs- und arbeitspädagogische Eignung gemäß BBiG nachweisen. Dies geschieht durch eine schriftliche und eine praktische Prüfung. Dabei sollst du zeigen, dass du die Berufsausbildung selbstständig planen, durchführen und kontrollieren kannst. Die Prüfungsinhalte sind im DIHK-Rahmenplan festgelegt.

Die schriftliche Ausbilder-Eignungsprüfung

Im schriftlichen Teil bearbeitest du fallbezogene Situationsaufgaben aus den vier Handlungsfeldern der AEVO. Die Prüfung dauert 180 Minuten und umfasst insgesamt 80 Multiple-Choice-Fragen. Aus vier bis sechs Antwortmöglichkeiten musst du die richtigen auswählen.

• Papierprüfung: Du erhältst ein Lösungsblatt, auf dem du die Antworten ankreuzt.
• PC-Prüfung: Du bearbeitest die Aufgaben digital am PC oder Tablet. Dabei kannst du jederzeit zwischen den Aufgaben wechseln oder dir die Situationsbeschreibung noch einmal durchlesen.

„Immer mehr IHKs bieten die AEVO-Prüfung auch als PC-Prüfung an. Erkundige dich bei deiner IHK, welche Möglichkeiten es gibt!“
Caspar, AEVO-Prüfer bei der IHK Frankfurt am Main.

Die praktische Ausbilder-Eignungsprüfung

Die betriebliche Praxis eines Ausbilders beschränkt sich nicht nur auf Ausbildungseinheiten, sondern umfasst auch die Förderung der Methoden-, Sozial- und Individualkompetenz der Auszubildenden. Moderne Ausbildungsverordnungen fordern von den Auszubildenden zunehmend eigenverantwortliches Lernen, z. B. durch betriebliche Aufträge, Projekte oder Kundenberatungsgespräche.

Das Rollenverständnis von Ausbildern hat sich gewandelt: Sie sind nicht nur Wissensvermittler, sondern auch Lernbegleiter und Coaches. Dies spiegelt sich in der praktischen AEVO-Prüfung wider.

Präsentation, Durchführung und Konzept

• Du wählst zwischen Präsentation und Durchführung einer Ausbildungssituation.
• Bei der Durchführung kann entweder ein Mitglied des Prüfungsausschusses die Rolle des Auszubildenden übernehmen oder du bringst selbst eine/-n Auszubildende/-n mit.
• Einige IHKs verlangen ein schriftliches Konzept, das dir hilft, deine Ausbildungssituation didaktisch und methodisch vorzubereiten.

Mögliche Ausbildungssituationen

• Präsentation: Lehr-/Lernsituation, Gespräch mit Auszubildenden oder andere betriebliche Situationen
• Durchführung: Lehr-/Lernsituation oder Gesprächssituation mit Auszubildenden

„Es lohnt sich, die praktische Prüfung mit einem schriftlichen Konzept vorzubereiten. Auch wenn es nicht bewertet wird, ist es eine wichtige Grundlage für deine Präsentation oder Durchführung!“
Caspar, AEVO-Prüfer bei der Frankfurter IHK.

Anmeldung, Nachteilsausgleich und Rücktritt

Die Anmeldung erfolgt schriftlich oder online über die Website der IHK. Bitte beachte die Anmeldefrist und melde dich spätestens drei Monate vor dem Termin an. Alle Informationen zu Anmeldeunterlagen, Terminen und Ablauf der Prüfung erhältst du direkt bei deiner IHK.

Nachteilsausgleich

Wenn du eine Behinderung hast, kannst du einen Nachteilsausgleich beantragen. Dazu benötigst du ein ärztliches Attest, das Art und Umfang deiner Beeinträchtigung beschreibt.

Rücktritt

Ein Rücktritt von der Prüfung muss schriftlich erfolgen. Erfolgt der Rücktritt nach Beginn der ersten Prüfungsleistung, ist ein wichtiger Grund erforderlich. Bei Krankheit reicht in der Regel eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, sofern keine weiteren Angaben verlangt werden.

„Erkundige dich im Zweifelsfall rechtzeitig bei deiner zuständigen IHK, damit du Fristen und Regelungen nicht verpasst!“
Caspar, AEVO-Prüfer bei der IHK Frankfurt am Main.

Prüfungsergebnisse

Telefonische Anfragen zu deinen Prüfungsergebnissen sind nicht möglich. Du erhältst die Ergebnisse ausschließlich schriftlich oder kannst sie online im IHK-Portal abrufen.